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Liebe Gollingerinnen und Gollinger,
in den letzten Tagen kam es in der Region rund um die Erlauf zu einem gravierenden Hochwasserereignis, das durch außergewöhnlich starke Regenfälle und einen signifikanten Anstieg der Wasserstände gekennzeichnet war.
Am Höhepunkt der Hochwassersituation erreichte der Pegelstand der Erlauf einen kritischen Wert von 517 cm, während die Durchflussmenge den Rekordwert von 468 m³/s erreichte. Diese Daten verdeutlichen die Schwere der Lage und die anhaltende Belastung der betroffenen Gebiete.
Für die Bewältigung der Hochwassersituation wurden umfassende Ressourcen mobilisiert. Insgesamt waren vier Feuerwehren, die Polizei sowie verschiedene lokale Unternehmen und Organisationen im Einsatz. Zu den unterstützenden Organisationen gehörten Haubenberger, Gotsmi, Schadenhofer, HOGE und die Gemeinde. Die Koordination der Einsätze erfolgte unter der Leitung eines zentralen Einsatzstabs.
Bereits am Donnerstag wurden Sandsäcke zum Selbstfüllen bereitgestellt. Diese Maßnahme ermöglichte es der Bevölkerung und den Einsatzkräften, sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten und erste Schutzmaßnahmen zu treffen.
Am Samstag, dem 16.09. begann die organisierte Füllung der Sandsäcke durch die Gemeinde und freiwillige Helfer. Dies war eine wichtige Vorbereitung für die anstehenden Einsatzmaßnahmen.
Zum Ersten Einsatz wurde die Feuerwehr Golling in die Gollingbachstraße alarmiert: Die Kameraden der Feuerwehr konnten erfolgreich Verklausungen beseitigen, die durch das Hochwasser verursacht wurden. Währenddessen kam eine weitere Meldung rein, dass ein Keller in der Kronbergstraße sandiges Wasser durchlässt! Grund war hierfür das Schließen des Auslaufbauwerke in die Erlauf. Die beiden Bäche Kronberg und Waldweg und die gestaute Oberflächenentwässerung der Straße laufen in diesen Kanal. Im Kreuzungsbereich der Kronbergstraße musste daher das Wasser im Kanal weitergepumpt werden, durch den Rückstau und den Druck im Kanal ist kommt es immer wieder vor, dass eine Rückstauklappe durchlässt und einen Keller flutet, durch das wegpumpen im Verbandskanal konnte die Lage in diesen Bereich? Und für die Häuser dennoch stabilisiert werden. Zudem nahm die Firma Haubenberger in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Spülung der Kanäle vor, um eine Blockierung durch Ablagerung zu verhindern.
In Sittenberg waren die Herausforderungen größer. Hier wurde der Schieber in die Erlauf geschlossen und es wurden auspumparbeiten in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Krummnußbaum, Pöchlarn und Erlauf eingeleitet. Am Höchststand wurde mit 15.000 Litern in der Minute der Schacht ausgepumpt.
Die Feuerwehr war fortlaufend in den Bereichen Kronberg und Sittenbergerreit im Einsatz, da die Situation sich kontinuierlich verschärfte. Aufgrund des steigenden Wasserpegels wurde zusätzliche Hilfe aus Pöchlarn, Krummnußbaum und Erlauf angefordert.
Am Sonntag wurde um 10:40 Uhr die zentrale Einsatzleitung im Feuerwehrhaus eingerichtet. Diese Maßnahme ermöglichte eine effektive Koordination der Hilfsmaßnahmen.
Am Vormittag erklärte das Land Niederösterreich aufgrund anhaltender und sich verschärfender Lage die Region zum Katastrophenschutzgebiet.
Die Einsatzgebiete wurden auf die Gollingstraße, Hauptstraße, Sittenberg und Kronberg aufgeteilt, um eine gezielte und koordinierte Hilfe zu gewährleisten. Um die Bevölkerung aktiv in die Bewältigung der Lage einzubeziehen, wurde ein Aufruf via Blaulicht SMS und Social Media, sowie auf unserem WhatsApp Bürgerservice Kanal von Golling und unserer Facebook-Seite, zur Mithilfe beim Füllen von Sandsäcken gestartet. Neben der Unterstützung durch HOGE-Bau, Firma Gotsmi, Firma Haubenberger und Firma Schadenhofer stellten auch zahlreiche Privatpersonen ihre Gerätschaften wie Traktoren, Pritschenwagen, Anhängern, … zur Verfügung. Diese Hilfsmaßnahmen waren entscheidend für den Schutz von Hauseinfahrten, Garagen und Kellern.
Aufgrund der starken Regenfälle und Überflutungen wurden Straßensperren eingerichtet. Betroffen waren die Hauptstraße von der Höhe des Friedhofs bis Wolfring und die gesamte Gollingstraße. Sandsäcke wurden entlang der Hauptstraße (Höhe Friedhof bis Ortsende) und in der Gollingstraße sowie deren Nebenstraßen verteilt. Mehrere Fahrzeuge waren im Einsatz, um die Sandsäcke zu transportieren und die betroffenen Bereiche zu schützen.
Im Laufe des Nachmittags wurden mehrere Folgeeinsätze aufgrund des ansteigenden Grundwassers durchgeführt. Diese waren nur bedingt möglich, da die Situation sich weiter verschlechterte.
Am Montag setzte die Firma Haubenberger Pumpen ein, um den Kanal in der Wehrstraße (Bereiche 16 und 17) sowie den Kanal beim Feuerwehrhaus auszupumpen, sowie den Hauptkanal, Pumpstation 6 beim FF-Haus auszupumpen. In diesem Bereich wurden auch ein weiterer Traktor der Familie Stieger (Ornding) herbeigerufen, mit einem Vakuumfass, um die Kanalisation auszupumpen.
Weitere Folgeeinsätze wurden aufgrund des steigenden Grundwassers durchgeführt.
Die Feuerwehr macht stündliche Kontrollen der Kanäle, um die Situation zu überwachen und zeitnah Maßnahmen zu ergreifen.
Die Feuerwehr Golling war in den letzten Tagen rund um die Uhr besetzt, um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu gewährleisten und auf Notfälle schnell reagieren zu können.
Ein riesiges Dankeschön geht an alle Gollingerinnen und Gollinger für die herausragende Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz. Die Verköstigung aller, Spenden und Mithilfe, die wir erfahren durften, sind keineswegs selbstverständlich, sondern belegen eindrucksvoll den Zusammenhalt unserer Gemeinde in Krisenzeiten. Unser Dank gilt ebenso den anderen Feuerwehren und Firmen, die uns tatkräftig unterstützen. Eine große Überraschung war für uns, als Schüler und Lehrer von der Mittelschule Krummnußbaum als Dankeschön für die Einsatzkräfte FF Golling, Krummnußbaum und Pöchlarn Kuchen gebacken haben.
Der Bürgermeister
Alois Kammerer
Mehrere Fotos sind auf unserer Homepage ersichtlich. Hier möchte ich mich auch bei Herrn Siegfried Schindele bedanken, der uns die Fotos zur Verfügung stellt.
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