Chronik

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  • Chronik Schuljahr 1977/78 01.07.1978 Chronik Schuljahr 1977/78

    1977/78

    Mit dem heurigen Schuljahr beginnt der „Schulversuch Ganztagsschule“. Genau 102 Kinder sind es, die nicht mehr nur am Vormittag, sondern auch am Nachmittag in Golling unterrichtet werden. Lern- und Spieleinheiten wechseln einander in sinnvoller Weise ab. Die Volksschule Golling ist übrigens die einzige Ganztagsschule in Niederösterreich. Mit der Institution Ganztagsschule ist aber auch eine finanzielle Mehrbelastung verbunden. So werden beispielsweise eine entsprechende Küchen- und Speisesaaleinrichtung gebraucht. Diese werden großzügig von der Firma HITIAG zur Verfügung gestellt. Aber auch viele andere Spender stellen sich dankenswerter Weise in den Dienst der Sache. Am Schüleressen zu Mittag nehmen etwa 80 Kinder teil. Die übrigen SchülerInnen nehmen das Mittagessen zu Hause ein und kommen anschließend wieder zum Nachmittagsunterricht. Die Schülerverpflegung ist es auch, die anfangs etwas Kopfzerbrechen bereitet, da man nicht mit einer so großen Zahl gerechnet hat. Auch der Hunger der Kinder ist sehr unterschiedlich, sodass man in Bezug auf die Größe der einzelnen Portionen erst Erfahrung sammeln muss. Das Essen wird in Tiefkühlpackungen von der Firma GOURMET in St. Pölten geliefert, in Kühltruhen aufbewahrt und schließlich in entsprechenden Automaten aufgetaut. Der Preis pro Essen beträgt 13 S. Seitens des Landesschulrates für Niederösterreich ist Dr. Gerhard Scholz für die Betreuung des „Schulversuchs Ganztagsschule“ zuständig. Innerhalb einer Lehrerkonferenz im Oktober 1977 kann er eingehend über pädagogische und organisatorische Aspekte dieses Schulversuchs befragt werden. Im Oktober wird auch die sogenannte „Österreichwoche“ begangen. Aus diesem Anlass wird im Erdgeschoß ein kleiner „Kaufmannsladen“ eingerichtet. Ende Oktober zeigt sich abermals die Firma HITIAG als großzügiger Spender: Ein Fotokopiergerät im Wert von ca. 20 000 S wird unserer Schule zur Verfügung gestellt. Der Monat November ist dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtblattern in verstärktem Maße auftreten. Vom 11. bis 21. November musst die erste Klasse sogar gänzlich geschlossen werden. Der Unterricht wird daraufhin bis Weihnachten an den freien Samstagen eingebracht. Am 15. Dezember findet in der Werkskantine der Firma HITIAG erstmals eine große Ausstellung von Schülerarbeiten statt, die bei der Bevölkerung sehr gut ankommt. Erste Rückmeldungen über die Ganztagsschule gibt es offiziell beim Elternsprechtag in der letzten Woche vor Weihnachten. Sie sind von allgemeiner Zufriedenheit gekennzeichnet. Aufgrund des Schulversuchs stattet auch Landesschulinspektor Dr. Brantner unserer Schule einen Besuch ab. Er ist erstaunt über die vorhandene Vielfältigkeit und dankt allen LehrerInnen für diese Versuchsarbeit. Ab Jänner steht im „Freizeitbereich“ nun auch ein Tischtennis-Tisch zur Verfügung, von dem reger Gebrauch gemacht wird. Zum Semesterschluss werden alle SchülerInnen positiv beurteilt. Das ist insofern bemerkenswert, da dies das erste Mal seit dem Bestehen der Schule ist. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis zweifellos auf die Einrichtung Ganztagsschule. So ist es gelungen, die schwächeren SchülerInnen wesentlich mehr zu fördern, weil gerade mit ihnen in den individuellen Lernstunden um ein Vielfaches mehr geübt werden kann. Im April 1978 wird für jede Klasse ein Elternabend abgehalten, in denen über die Ganztagsschule und deren weiteren Bestand diskutiert wird. Die Eltern zeigen sich sehr aufgeschlossen, eine große Zufriedenheit mit dem Schulversuch ist feststellbar. So sucht die Direktion im Mai beim Landesschulrat um Fortführung des „Schulversuchs GTS“ an. Zum ersten Mal in der noch sehr kurzen Geschichte unserer Schule schaffen alle Kinder die Radfahrprüfung. Seitens der prüfenden Beamten der Bezirkshauptmannschaft Melk wird dies sehr positiv hervorgehoben – eine weitere „Frucht“ der Ganztagsschule! Auch im erziehlichen Bereich findet die Institution Ganztagssschule mit ihren Möglichkeiten einen nicht unbedeutenden Niederschlag. Durch das längere Beisammensein der Kinder untereinander, aber auch der Lehrkräfte und der SchülerInnen hat sich die Disziplin wesentlich gebessert. Vor allem bei den Ausflügen und Wandertagen ist dies deutlich bemerkbar. Am Ende des Schuljahres erreichen alle Kinder das Lehrziel. Viele von ihnen haben bei den in der Zwischenzeit sehr beliebt gewordenen Schul-Schwimmkursen auch das Schwimmen erlernt.